Bitte Drehen
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt darzustellen. Den Browser jetzt aktualisieren
Generalsanierung, Umbau und Aufstockung
Leistungsphasen 1 – 9
BGF / NGF / BRI 22.500 m² / 19.000 m² / 86.600m³
Das Carl-Reuther Berufskolleg in Hennef wurde 1976 als zweigeschossiger Stahlbeton-Skelettbau mit einer Hauptnutzfläche von ca. 13.500 m² erstellt. Das Erdgeschoss hat eine Ausdehnung von ca. 116 m x 86 m. Zwischen den vier innenliegenden Treppenhäusern liegen drei Lichthofe.
Im Carl-Reuther Berufskolleg werden 3000 Schüler ausgebildet.
Wegen Problemen im Brandschutz sowie konstruktiver und energetischer Mängel hat sich der Rhein-Sieg- Kreis entschlossen, das Gebäude des Carl-Reuther-Berufskollegs durchgreifend zu sanieren. Die Variante eines Neubaus wurde aus wirtschaftlichen Gründen verworfen.
Eine gewünschte Erweiterung des Raumprogramms erfordert zusätzliche Flächen von ca. 2.300 m² Hauptnutzfläche. Allerdings ist ein Erweiterungsbau planungsrechtlich nicht umsetzbar. Da sich eine Aufstockung des Bestandsgebäudes nach umfangreichen Analysen als möglich erwies, wurde entschieden, die zusätzlich erforderlichen Flächen in einem neuen 2. Obergeschoss unterzubringen.
Entwurf
Heute wird das CRBK aufgrund der stadträumlichen Situation im Straßenraum kaum wahrgenommen und es fehlt ein eindeutig formulierter Haupteingang als „Adresse“ der Schule. Verstärkt wird dieser Umstand durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Gebäudezugängen und deren wenig einladende Gestaltung.
Die Standortanalyse zeigt, dass die beiden mittigen Eingänge im Norden und Süden für eine Vernetzung des Gebäudes mit den wichtigen Wegebeziehungen im gebäudenahen Stadtraum von großer Bedeutung sind. Folgerichtig werden diese beiden Zugänge zukünftig als neue Haupteingänge verstanden und innerhalb des Gebäudes miteinander verbunden. Dabei wird der nördliche Eingang an der Fritz-Jacobi-Straße sowohl in seiner Gestaltung als auch in der Ausbildung der Freiflächen eindeutig als Adresse des CRBK formuliert.
Durch die Verbindung der beiden Haupteingänge innerhalb des Gebäudes ergibt sich nicht nur eine Durchwegung des Gebäudes, sondern vielmehr ein zentraler Erschließungsbereich für das gesamte CRBK, in dem sich alle öffentlichen Schulnutzungen und Aufenthaltsbereiche befinden, wie z.B. Aula, Cafeteria, Pausenhalle und Mediathek. So entsteht eine neue gemeinsame Mitte – ein Ort für gemeinsame Aktivitäten, zum Sehen und gesehen werden.
Um diesen Gedanken konsequent fortzuführen, wird der mittlere der drei Höfe als überdachter Innenraum in diesen Bereich einbezogen und bildet als Atrium mit offenen Galerien über alle Geschosse den neuen Mittelpunkt der Schule. Dieser zentrale Bereich führt zu einer offenen Gebäudestruktur, die eine einfache Orientierung mit kurzen Wegen auch bis in die Obergeschosse ermöglicht.
Pädagogisches Konzept
Gemeinsam mit der Schulleitung und dem Schulamt des Rhein-Sieg-Kreises wurde für das Berufskolleg ein neues, innovatives pädagogisches Konzept erarbeitet, dass das Lernen und Arbeiten in Clustern mit offenen Lernbereichen vorsieht. Die Cluster bestehen aus einem räumlichen Zusammenschluss von 4-5 Klassenräumen, die über eine gemeinsame Zone – dem offenen Lernbereich – miteinander verknüpft sind.
Ausführung
Das gesamte Erd- und 1. Obergeschoss wird bis auf die Rohbaukonstruktion zurückgebaut. Die Stahlbetonkonstruktion wird instand gesetzt und in Teilbereichen aufgrund der geplanten Aufstockung statisch ertüchtigt. Die Aufstockung wird in Stahlskelettbauweise erstellt. Im Rahmen der Ausführung werden an den bestehenden Bauteilen Maßnahmen zur Betoninstandsetzung, Brandschutzertüchtigung und Schadstoffsanierung notwendig.
Sämtliche Bauteile der neuen Gebäudehülle entsprechen dem Passivhausstandard.
Die Baumaßnahme erfolgt bei laufendem Betrieb der direkt angrenzenden Schulen.
Fotograf Peter Hinschläger